Mittwoch, 26. Juni 2013

Das Ende naht

moin, Ich hab über 2 Monate nichts gepostet, da ich nicht genau wusste,worueber ich haette schreiben sollen. Bis vor 2 Wochen haette ich geschrieben, dass ich jetzt endgültig hier in meinem Alltag angekommen bin. Ich bin vor ungefähr einem Monat im Fitnessstudio eingetreten, da ich mich endlich motivieren konnte und ich mir eine Freizeitbeschaeftigung suchen wollte und auch musste, da ich sonst einfach nach Hause gekommen bin, mich in mein Bett gelegt habe und dann nur noch am Laptop gechillt habe. Also war die Idee nach der Arbeit pumpen zu gehen. Die Idee konnte ich nicht ganz durch ziehen, da a) das Fitnessstudio brechend voll war und b) ich einfach zu kaputt war. Des wegen hab ich damit angefangen, morgens um 6 Uhr aufzustehen, dann 2.5 Kilometer zum Fitnessstudio zu laufen. Dort habe ich dann 2 Stunden trainiert und bin zur Arbeit gefahren. Dies konnte ich 2 Wochen machen, bis sich dann meine Arbeitszeit auf nur 4 Stunden am Tag verkuerzt hat und ich jetzt immer von 14 bis 18 Uhr arbeite. Diese Arbeitsdzeit Verkuerzung hat einen einfachen Grund: - Ich hab den Charakter meiner Mutter Da mich es frustriert hat, dass ich wieder nur eine einfache Arbeitskraft ohne Kontakt zu dem ¨sozialen Dienst", denn ich hier ja machen wollte, war. Bin ich haeufiger mit den anderen beiden Freiwilligen meiner Arbeit, zu Dem Galpón ( Schuppen auf Deutsch) gegangen, wo sie mit Kindern arbeiten. Unser Chef kommt da nie vorbei und normalerweise sind dort so ca. 10-15 Kinder. Natuerlich dann wenn unser Chef vorbei kam, waren nur 7 Kinder da und wir wurden am Nachmittag dafuer kritisiert, dass das ihn nicht uebezeugen wuerde. Da ich ja derjenige war, der dazu gestossen ist, hab ich die Schuld auf mich nehmen wollen und das ist leider etwas nach hinten los gegangen. Ich habe meinem Chef erzaehlt, dass ich unzufrieden bin, dass ich nur als Gaertner arbeite und einige andere Dinge die mich gestoert haben, da zum Beispiel mein Chef ohne mit mir zu sprechen von meiner Deutschen Organisation 350 Euro, was hier viel Geld ist, gefordert um zum Beispiel Werkzeuge fuer den Garten zu kaufen, was ich ziemlich Schwachsinnig finde. Als ich mein Chef auf die Werkzeuge angesprochen habe, behauptete er dann, dass ich die Ganze Zeit Werkzeuge fordere (was nicht stimmt) und das ich Ihn nicht als Luegner darstellen solle. Nunja, seit dem gibt es von Ihm aus keine Kommunikation mehr und ich mache einfach meine Arbeit. In Sicht auf die Arbeit bin ich echt froh, dass ich schon in weniger als 10 Wochen wieder in Hamburg bin. Denn das einzige, was mir hier wirklich Spass macht sind die Wochenenden und die Mittwoch Abende. Jeden Mittwochabend veranstalte ich ueber die Seite couchsurfing ein Treffen, zu dem jeder der Lust hat kommen kann. Haeufig sind dort Backpacker dabei, mit denen wir dann Kotlett, Euter, Rinderzunge oder aehnliches essen gehen. Danach gehen einige noch in eine Bar und etwas trinken zu gehen, ich kann jetzt eher mit zu den Treffen gehen, da ich ja jetzt immer Vormittags frei habe. Zum Thema Essen muss ich sagen, dass ich alles was man mir vorsetzt Grundsaetzlich probiere. Positiv ueberrascht war ich von Rindereuter und Rinderherzen. Nicht so gut haben mir die Huehnerherzen geschmeckt, wobei ich sagen muss, dass ich diese jeder Zeit wieder essen wuerde. In Santa Cruz herrscht ueberigens momentan Winter, bedeutet wir haben gerade so um die 12 Grad und Dauerregen. Die Kalte nervt schon jedoch ist der Regen schlimmer, da meine Zimmerdecke undicht ist und es gerne mal rein regnet. Liebe Gruesse aus der Kaelte Mauricio

Sonntag, 21. April 2013

Das Leben ist kein Ponyhof, auch nicht in einem tropischen Land

Liebe Leute, Ich habe heute mich endlich mal wieder motiviert mich hinzusetzen und nach fast 3 Monaten wieder einen Blogeintrag zu verfassen. Ich wollte schon nach Karneval einen verfassen, jedoch war ich da ziemlich faul. Danach gab es Probleme bei der Arbeit, die ich gleich erlaeutern werde. Aber erstmal zu Karneval. Karneval wurde hier 3 Tage lang gefeiert. Es fing am ersten Tag um 14 Uhr an. Vorher wurde mir berichtet, dass mit Farbeund Schaum rumgesprizt wird. Ich muss ehrlich sein und bin echt froh, dass ich keine Frau bin. Die meisten Typen fanden es vor allem witizig die Frauen mit Farbe abzuspritzen. Ich war vor allem voller Farbe weil die anderen Freiwilligen das so witizg finden. Natuerlich gab es auch jeden Tag einen umtrunk und ich bin dann ohne duschen zu gehen so gegen 23 Uhr jeweils schlafen gegangen. Meine Wand war danach ziemlich bunt. Da die Farbe mit der gespritzt wurde alte Druckerfarbe war, ging die relativ schlecht raus. Ich bin dann einfach zum Friseur gegangen und hab sie abschneiden lassen. Eine andere Freiwillige hat immer noch bunte Haare. Aber kommen wir jetzt mal zu dem wahren Grund, warum ich so lange nichts geschrieben habe. Ich hatte mit dem Bolivianischen Chef meiner Deutschenorganisation ein Treffen Abends mit all den anderen Freiwilligen. In diesem Treffen sollten wir alle sagen, ob wir denken das ein neuer Freiwilliger kommen soll, oder nicht. Da ich die Frage nicht direkt beantworten konnte, bin ich am Tag danach zu der Person die fuer mich zustaendig ist gegangen und hab sie einfach direkt gefragt und auch einige Dinge kritisiert die mir gar nicht gefallen haben, seit dem ich dort arbeite. Eine Sache war, dass ich nach 6 Monaten keine Ahnung hatte, was PROBIOMA genau macht. Nach einer patzigen Antwort ihrer seits, war das Gespraech beendet. Am Tag darauf war eine 2 taegige Evaluation des letzten Jahres angesetzt. Bedeutet das jeder Mitarbeiter seine Ergebnisse des letzten Jahres praesentiert und dann darueber diskutiert wurde. Ich wurde dazu nicht eingeladen und wollte auch nicht darum betteln, daran teil zu nehmen. Des wegen hatte ich 2 Tage frei. Am Montag darauf bekam ich dann eine Abmahnung, mit dem Inhalt, dass ich einfach kontraproduktiv waere und der Gegenspruch zur Freiwilligen Arbeit bin. In einem Gespraech mit dem Chef danach wurde mir noch vorgeworfen ich sei daran Schuld, dass insgesamt alle schlechter Arbeiten wuerden und das ich ein sehr sehr schlechten Charakter haben wuerde. Fuer mich war das alles purer Rufmord wes wegen ich jetzt vor 3 Wochen meine Arbeit gewechselt habe. Ich arbeite jetzt in einem Kulturzentrum , dem ' Centro Cultural San Isidro" in einem aermeren Viertel. Mein Projekt hat dort ein Grundstueck gekauft und einen Gemuesegarten angelegt. Ich bin dafuer zustaendig. Sozusagen bin ich momentan Gaertner und Landschaftsgarten Archtiekt in einer Person. Spaeter kommen dann Kindergartenkindern, denen ich was zur gesundne Ernaehrung und zur Muelltrennung beibringen soll. Bisher macht es mir sehr viel Spass vor allem, weil ich immer draussen bin und nicht mehr in einem Buero sitze und auch mit Menschen in Kontakt komme. Die Meisten haben es sicherlich schon so mitbekommen, dass im Maerz meine Schwester fuer 3 1/2 Wochen hier war. In dieser Zeit, die ich nie vergessen werde, sind wir mit einem anderen Freiwilligen durch Bolivien gereist und haben noch einen kleinen Abstecher nach Peru zum Macchu Pichu gemacht, wo wir 4 Tage hingewandert sind. Diese Wanderung war sehr interessant und auch echt schoen, weil man einfach mal 4 Tage ohne elektronische Medien unterwegs war und man es auch nicht vermisst hat. Diese Zeit war bisher die schoenste Zeit hier in Bolivien. Langsam fuehlt es sich so an, als wuerde die Zeit nur noch rasen und ich kann auch nicht glauben, dass ich nun scon seit 7 1/2 Monaten nicht mehr in Deutschland war. Liebe Gruesse aus dem warmen Santa Cruz und bis bald Mauricio PS: Bei Fragen einfach bei mir melden :)

Mittwoch, 23. Januar 2013

Mein Zwischenfazit


Ich bin jetzt schon seit mehr als 4 Monaten in Bolivien und hatte vor 2 Wochen mein Zwischenseminar in der Stadt Cochabamba, die auf ueber 2000 Meter liegt. Das Zwischenseminar ist normalerweise nach der Haelfte der Zeit, bei mir und einigen anderen Freiwilligen war es nun nach einem Drittel der Zeit.
In dem Seminar ging es hauptsaechlich um den Austausch unserer Erfahrungen im Projekt und ueber eine Selbstreflektion des bisherigen Jahres.
Da ich der gefuehlt einzige Freiwillige in Bolivien bin, der direkt im Umwelt und Ressourcenschutz bin, brauche ich gar nicht etwas ueber den Austausch von Erfahrungen erzaehlen, da der Grossteil der anderen Freiwilligen entweder mit Kindern oder mit aermern Familien arbeitet.
Das war auch der Grund warum ich mir hauptsaechlich Tipps bezueglich Reisen geben lassen habe, da ich vom 5.3 bis zum 28.3 mit meiner Schwester durch Bolivien, mit kleinem Abstecher nach Peru, reisen werde und somit habe ich schon recht viele Ideen wohin ich mit ihr reisen werde. Natuerlich werde ich hier auch einen Reisebericht hochladen.

Aber komme ich jetzt mal zu der Selbstreflektion meiner bisherigen Zeit.
Haette mir jemand vor einem Jahr gesagt, was ich genau hier in Bolivien machen wuerde haette ich mich wahrscheinlich nicht fuer Suedamerika beworben sondern waere nach Afrika gegangen, wo ich recht viele positive Berichte gehoert habe, dass das Freiwillige Soziale Jahr sehr sinnvoll ist.

Warum ich denke das ich mich nicht beworben haette? Einfach aufgrund der Tatsache, dass ich hier hauptsaechlich im Buero sitze und eher weniger Arbeit habe. Ich wuerde gerne mehr reisen, kann das aber bisher nicht fordern, da mein Handgelenk noch nicht komplett auskuriert ist. Momentan ist haeufig so, dass ich ziemlich Lustlos im Buero bin und wenn ich mal was produktives mache, dann sind es Uebersetzungen von Videos, was nicht wirklich spannend ist. Eine weitere Aufgabe ist weiterhin das Archivieren von Zeitungsartikel, jedoch fehlt mir momentan dazu die Motiviation, da es ziemlich langweilig ist.
Ich hatte eigentlich gehofft, dass wenn ich von dem Zwischenseminar wieder komme mega motiviert sein werde und mit voller Elan an die Arbeit gehen werde. Dies ist leider eher nicht der Fall, was auch an der Tatsache liegt das meine Arbeit sehr monoton ist und sich immer wiederholt. Morgen lerne ich zumindest wie man in eine Film Untertitel reinsetzt, was in eine Richtung geht, die ich noch gar nicht kenne. Sollte mir das Spass machen, habe ich wenigstens schon mal eine Sache die mich hoffentlich mehr motiviert.

Wechseln wuerde ich mein Projekt wahrscheinlich nicht, da es hier erstens kaum Moeglichkeitne gibt das Projekt zu wechseln, da meine „Mentorin“ sich momentan in Deutschland befindet und sie das anleihern muesste. Zweitens wuerde ich nicht wechseln wollen, da meine Kollegen sehr freundlich sind und ich hier sehr stark mein Spanisch verbessern kann. Des weiteren bin ich mir nicht so sicher, ob ich wirklich den Stress zum Beispiel in einem Kindergarten aushalten wuerde.
Auf dem Zwischenseminar sollten wir auch noch unsere Wuensche fuer die restliche Zeit in Bolivien aufschreiben. Einen Wunsch den ich mir aufgeschrieben hatte war, dass ich irgendwann bei meiner Gastfamilie ausziehe und in eine WG ziehe. Ich wollte das eigentlich im April machen wenn meine Schwester wieder in Deutschland ist.
Jedoch ist es so, dass meine Gastfamilie in ihr zweites kleineres Haus zieht und das grosse Haus komplett vermieten. Der Grund dafuer ist, dass das kleinere Haus noch nicht komplett bei der Bank abgezahlt ist. Meine Gastmutter moechte das jetzt endlich abbezahlen und da sie fuers groessere Haus mehr Miete bekommt ziehen sie um. Leider ist in dem kleinem Haus kein Platz mehr fuer mich, wes wegen ich zum 2.2 erstmal vorrueber gehend zu einem Freund ziehen werde, bei dem ich schon haeufiger nach dem Feiern gehen geschlafen habe. Anfang April muss ich dann mal gucken, wie ich das mache bzw. wie es den Februar ueber lief.
Auf der einen Seite freue ich mich schon drauf dort zu wohnen, da ich dadurch auch mal selbst entscheiden kann um wie viel Uhr ich was essen moechte. Des weiteren habe ich dann keine Ausgeh zeit mehr. Auf der anderen Seite hat es mir sehr viel Spass gemacht in der Gastfamilie zu leben und ich will die Erfahrungen auch auf alle Faelle nicht missen.
Das war es erstmal wieder von mir.

Ich hoffe es geht euch allen gut

Liebe Gruesse
Mauricio

Montag, 31. Dezember 2012

Den Monat Dezember kann ich eigentlich gar nicht so richtig in einem Blog zusammenfassen, da einiges passiert ist. Ich weiss nur eins: So wie dieser Monat verlaufen ist, will ich ihn nie mehr haben. Ich Pechvogel mit Krankheiten habe mich natuerlich Anfang Dezember durch die Klimaanlage in dem Buero meines Chef’s erkaelten muessen und war dann 3 oder 4 Tage krank. Was daran das besonders nervige ist, ist das man durch die Hitze mega doll schwitz und man noch mehr Fluessigkeiten aufnehmen muss, damit die Erkaeltung weg geht. Am 10. Dezemeber war ich dann endlich das erste Mal zum Gipswechsel bei meinem Arzt. Mein vorheriger Gips ging mir fast bist zur Achselhoehle. Schon beim Aufsaegen des Gipes hatte ich einen hoehlischen Schmerz, der noch schlimmer wurde als ich meine Hand, die komplett angeschwollen und mit sehr dunklen Bluterguessen uebersaeht war, aus dem Gips ziehen musste. Meine Hand hing einfach leblos runter und tat ziemlich stark weh. Auf dem Weg zum Roentgenraum war mir schon etwas schwummerig, wes wegen ich aufgestanden bin um mir etwas Wasser zu hohlen. War nicht umbedingt die beste Idee, den auf dem Weg zurueck wurde mir schwarz vor Augen und ich habe erst ein kleines Kind, was im Wartezimmer gespielt hat umgetrampelt und danach ist mir ganz schwarz geworden und ich bin im Roentgenraum kurz ohnmaechtig geworden. Damit hatte mein Arzt auch nicht gerechenet, dass ich mit meiner Masse wegen Schmerzen ohnmaechtig werden kann. Nach 20 minuten Sauerstoffzufuhr und Fruchtsaeften war ich dann bereit einen neuen Gips zu bekommen, der nur noch bis knapp unter den Ellenbogen ging. Eine Woche spaeter habe ich den Gips, ohne Zwischenfaelle, abbekommen und jetzt habe ich mit Physiotherapie angefangen, damit meine Hand schneller heilen kann. Kommen wir jetzt zu meiner Arbeit, wo sich ein wenig getan hatte im Dezember. Da ich mit einer Hand eher nur sehr langsam am PC tippen konnte und die meisten Reisen die Mitarbeiter gemacht haben, nicht mitmachen konnte hatte ich bei meinen Chef’s gefragt, ob ich vielleicht fuer 3 Wochen in einem Ferienkurs, den 2 andere Freiwillige meiner Organisation veranstalten helfen koennte. In diesem Ferienkurs konnten Kinder lernen, wie man malt und wie man mit Gips oder Keramik arbeitet. Nach langen hin un her habe ich schliesslich erst die Erlaubnis fuer eine Woche bekommen, aber am Ende durfte ich 3 Wochen mitmachen. In der ersten Woche waren 5 Kinder da die Teilgenommen haben. 4 Kinder waren 5 oder 6 Jahre alt und ein Junge war 9 Jahre alt. Der 9 jaehrige, konnte echt gut zeichenen und dem konnte man auch eine Aufgabe geben die er alleine bewaeltigen konnte. Bei den anderen Kinder, nach der ersten Woche nur noch 3 da der eine Junge eh nie wollte, war es so das die beiden anderen Freiwilligen alles ausbessern mussten, damit es nicht vollkommen kacke aussieht. Ob das jetzt der Sinn an einem Malkurs fuer Kinder ist sei mal dahin gestellt. Jedoch war es mal schoen was anderes, als nur Buecher oder den PC zu sehen. In der dritten Woche in Dezember hatte ich die Moeglichkeit, mit einer Mitarbeiterin wieder aufs Land zu reisen, wo wir Mandarinbaeume verpflanzt haben und mit neuen Trieben bestueckt haben, damit dort die neue Mandarinen wachsen. Wie schon auf der Reise davor, konnten wir leider unser Projekt nicht beenden, da wir auf einem von Bienenartigen Insekten zerstochen wurden. Das groesste Problem war, diese Insekten mehrfach stechen koennen ohne zu sterben. Ein weiteres Problem war, dass ich meine Flip Flops verloren hatte und als ich gerade das ausrufen wollte kam mir ein Schwarm entgegen und hat mich einmal in die Lippe im Mund gestochen, einmal in den Ruecken und einmal in den Oberschenkel. Nach 4 Tagen war meine Lippe nicht mehr Golfball gross angeschwollen und ich konnte wieder normal sprechen. Aber ich schwoere euch, ich habe als ich verfolgt wurde einen neuen Weltrekord in 100 und 200 Meter aufgestellt. ;) Kommen wir nun zu Weihnachten. In meiner Arbeit wurde am 2. Dezember der falsche Plastikbaum aufgebaut und nach und nach hat jeder in meiner Strasse angefangen einen Weihnachtsbaum aufzustellen, ausser natuerlich meine Familie. Die meinten, dass wuerde schon die Angestellte, die gar nichts an Weihnachten macht, machen. Da dies nicht der Fall war, hatte ich dieses Jahr mein erstes Weihnachten ohne Weihnachtsbaum. Das waere jetzt nicht so schlimm, jedoch hatte ich von kurz vor Weihnachten bis gestern eine sehr schwere Grippe, bei der sich niemand sicher war, ob das nicht Dengue Fieber sein kann, das von Mosquitos uebertragen wird. Da ich mich bei meinem Gastbruder angesteckt habe, und meine restliche Familie auch gehe ich aber davon aus, dass das einfach nur ein starker Virus war. Jetzt geht es mir aber schon besser, nach dem ich Heilig Abend eine Infusion bekommen habe und in den letzten Tagen Eukalypthuswasser inhaliert habe. Dem entsprechend hatte ich dieses Jahr gar keine Weihnachten, sondern war krank. Mal sehen, wie ich heute rein rutsche, denn das ist noch nicht geklaert. Ich wuensche euch schoene Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Liebe Gruesse aus einem kaelteren ( 25 Grad) Santa Cruz de la Sierra

Montag, 3. Dezember 2012

Wenn ich schon nicht selbst Fussball spielen kann wollte ich wenigens mir das Stadtderby von Santa Cruz de la Sierra angucken. Die Begegnung hiess Orient Petrolero vs. Blooming. Man kann die Mannschaften ein bisschen mit Deutschen Teams vergleichen. Oriente ist so wie der HSV. Zweiter in der ewigen Tabelle, aber seit Jahren spielen sie nur um die goldene Ananas. Der groesste Unterschied ist, dass die Vereinsfarben Gruen-Weiss sind. Blooming wuerde ich mit Schalke vergleichen. Hoch verschuldet, aber oben dabei. Die Vereinsfarbe ist ein dunkles Tuerkisblau. Jedenfalls war ich hochmotiviert und hatte Sorge, dass wir keine Tickets mehr kriegen, da wir die erst 4 Stunden vorm Anpiff kaufen wollten. Tatsaechlich haben wir noch 6 (!) Karten bekommen, was in Deutschland unmoeglich ist. Mit einem Wert von 60 Busfahrten, 20 Liter Coca-Cola, 6 mal schlecht Mittagessen oder 6 Zooeintritte war das auch fuer mich schon ziemlich happig, da ich wusste dass das Niveau sehr hoch sein wird und ich mit dem Geld die naechsten 3 Monate zur Arbeit haette fahren koennen. Da wir nur Tickets um auf Betontreppen zu sitzen hatten, wollten wir mindestens 90 Minuten frueher da sein um noch gute Plaetze zu kriegen, da die Betontreppen natuerlich nicht nummeriert waren. Mit mir meine ich meine Gastgeschwister und einen anderen Freiwillger Kilian. Natuerlich war Kilian am Treffpunkt puenktlich, waehrend wir geschlagene 35 Minuten zu spaet waren. Das hatte zur Folge, dass das Stadion schon mega voll war und es eigentlich keine Sitzmoeglichkeit gab. Meine Gastschwester hat sich schnell zu ihrem Freund verabschiedet. Da sich bei der Ëinlasskontrolle, die ein Witz war dazu aber gleich mehr, sich noch ein Cousin mit 2 Freundinnen dazugesellt hatte, mussten fuer 6 Leute Sitzplaetze finden. 10 Minuten vorm Anpiff hatten wir dann das Glueck und haben noch welche gefunden, die nichts so schlecht waren. Nun aber zu Kontrolle. In Deutschland sind die Kontrollen ca.345677654456 mal schaerfer. Bei einem Auswaertsspiel letzte Saison mit dem HSV in Augsburg ging es soweit, das die Ordner auch in der Leistengegend angefasst haben, was schon zu viel des guten ist. In Bolivien bei dem Derby der Stadt, das hauefig in Strassenschlaegereien endet, gab es nur eine Kontrolle des Tickets mehr nicht. Ich musste dann schmunzeln, als ich ins Stadion kam und die Oriente Fans gruen weisse Regenschirme aufgespannt und gedreht haben. Meine Wasserflasche musste ich abgeben, aber Regenschirme mit Eisenspitzen sind kein Problem. Der Hauptgrund, warum ich zum Spiel wollte war, dass ich mal wissen wollte wie die Stimmung ist, als ich noch draussen stand und die Blooming Fans angefangen haben zu singen, habe ich mega die Gaensehaut bekommen. Aber kommen wir jetzt zu einem heiklen Thema in der Bundesliga, die Pyrotechnik. Nach dem Spiel in Duesseldorf wollen die HSV Fans keine Pyrotechnik mehr benutzen. In Deutschland werden hauptsaechlich Bengalos benutzt bzw. genutzt. Hier in Bolivien wurden vor dem Spiel mitten in der Kurve der Ultras eine Silvesterbaterie gezuendet.Es gab erst Pfiffe, als die Blooming Fans aus Frust waehrend des Spiels ein Feuerwerk gezuendet haben. Das Niveau des Fussballs wuerde ich mit der 5. Oder 6. Liga Deutschlands vergleichen. Was stark aufgefallen ist, dass alle David Jarolim als Idol haben, denn hier gab es eine Schwalbe nach der anderen. Die schoenste war aber, als der Schiri Elfmeter pfiff. Eine ganz normale Graetsche von der Seite und der „“gefoulte““ flog gefuehlt 2 Meter hoch und 4 Meter weit. Blooming hat den Elfer uebrigens an den Pfosten gesetzt. Der Endstand des Spiels war ein 3 zu 0 fuer Oriente, mit 2 Eigentoren. Als Nachtrag noch zu den Fans. Orientes ultras haben sich in der Halbzeit untereinander gepruegelt, weswegen Reizgas, welches auch nach dem Spiel eingesetz wurde, auf die Seite kam wo wir sassen. Ziemlich unangenehmes Gefuehl. Auch wenn ich Oriente durch die Fans interessanter alsBlooming finde bleibt mein Herz Schwarz-Weiss-Blau, wo dann mein Gastbruder meinte ich sei fanatisch. Ich haette mich eher als leidenschaftlich bezeichnet, jedoch glaub ich das ich auf alle Faelle in Santa Cruz der Freiwillige bin, der am meisten auf Fussball fixiert ist, was bei 8 Maedels auch nicht schwierig ist. Mauricio

Dienstag, 27. November 2012

Maerchen enden immer mit einem Happy End. Mein Bericht von einem Ereignis von vor 2 Wochen leider nicht. Aber nun erstmal von Anfang. Wie ich vorher berichtet hatte, ist es fuer mich sehr schwierig Freunde zu finden, aufgrund der Tatsache das die Arbeitskollegen 28 Jahre oder aelter sind. Deswegen hatte ich mir ueberlegt einfach mal bei couchsurfing, ein paar Bolivianer anzuschreiben, da die ja offen sind Leute kennen zulernen. Hinweis: couchsurfing ist ein Internetportal, wo Menschen ein Sofa oder Bett fuer Reisende, die kein Geld fuer Unterkuenfte ausgeben wollen, anbieten ( so in etwa) Ich hab sogar ein paar antworten bekommen und hatte ich mich mit einer Bolivianerin auch zum Eis essen getroffen, die mich darauf hin zu einer Couchsurfing Veranstaltung im Zoo mit privat Guide eingeladen hat. Es sollte um 10 los gehen und ich war schon um 9:45 da, da ich keinen schlechten ersten Eindruck machen wollte. Um 10:45 kam dann die erste Person und im Zoo waren wir dann um 11:30, aber immer noch nicht vollstaendig, hier gilt tiempo boliviano. Der Eintritt waren umgerechnet 1 Euro und 11 cent und so sah der ZOO auch aus. Ohne den Guide waere das echt ein scheiss Ausflug gewesen, da er aber der einzige Schlangenexperte Boliviens ist, hat er fuer uns eine Boa Constrictor aus dem Terrarium rausgeholt, die wir um den Hals gelegt bekommen haben und danach hat er noch eine Klapperschlange rausgeholt, die sich sehr interessant angefuehlt hat. Das absolute Highlight war aber, dass ich in den Pumkaefig durfte und den Puma auch streicheln durfte. ( in Deutschland wird das Tier glaub ich Bergloewe genannt) Die Versicherung das wir nicht angegriffen wurden war, das der Puma vorher etwas zu fressen bekommen hatte. Bei dem Zoobesuch war auch ein Englaender dabei, der seit 20 Monaten in Bolivien lebt und kein einziges Wort Spanisch spricht. Seine Verstaendigungsmittel sind Bier, Billard und Poker. Sowas finde ich dann doch schon ziemlich mutig. Nach dem Zoo ging es direkt rueber in die gegenueberliegende Bar, wo um 13 Uhr bei 36 Grad das erste Bier getrunken wurde. Nicht zu empfehlen!!! Abends wurde ich dann zu einem Geburtstag eingeladen, der damit anfing, dass vom Geburtstagskind die „engsten“ Freunde mit essen waren. Im Endeffekt waren wir 5 Leute. Der eine wusste nicht das er Geburtstag hat und ich kannte ihn nicht mal, aber trotzdem war es ganz nett. Danach sind wir zu ihm nach Hause, wo ich noch ganz viele andere Bolivianer kennen gelernt habe, die gleich sehen wollten wie trinkfest ich bin. Seit dem ich in Bolivien bin, hat meine Trinkfestigkeit stark gelitten und ich glaube mich wuerde jeder, der das gerade liest, unter den Tisch trinken. Jedoch wollte ich mich nicht lumpen lassen und habe weiter mit getrunken, bis wir dann alle betrunken in eine Disko gegangen sind. In der Disko hat eine Rockband live gespielt, was ich auch noch nie zuvor in einer Disko erlebt habe, und alle Leute haben angefangen Pogo zu tanzen ( huepfen und andere schubsen). Durch den Alkohol war mir etwas schlecht, weswegen ich mich einfach nach hinten gestellt habe um Pause zu machen. Leider fand das jemand nicht so toll und hat mich unerwartet von hinten geschubst, wes wegen ich hingefallen bin. Da kaum jemand das mitbekommen hat, sind alle weiter gesprungen. Dadurch hatte ich Angst, das mir jemand auf den Kopf springt und aus Reflex habe ich mein rechten Arm vor meinen Kopf und meine linke Hand vor meinem Koerper geschoben. In dem Moment ist jemand auf mich drauf gefallen und meine linke Hand ist nach hinten weggeknickt, so dass ich mir mein linkes Handgelenk gebrochen habe. Mein Arm wurde komplett eingegipst und der Spass hat mich 240 Euro gekostet. Den Gips muss ich noch 4 weitere Wochen bis zum 24.12.2012 tragen, was bei dieser Hitze eher schlecht ist. Deswegen entschuldigt, dass dieser Blog in naechster Zeit eher verkuemmert, aber allkeine fuer diesen Eintrag habe ich 75 Minuten gebraucht. Saludos Mauricio

Montag, 5. November 2012

Nach dem ich letztens sehr viel zu meinem Projekt geschrieben habe, gab es als Feedback den Wunsch, dass ich auch mal mehr ueber mein Privatleben berichten soll. Ich wuerde gerne ueber meine Freizeit etwas tolles berichten, nur leider ist das echt schwierig. Da ich jeden Tag unter der Woche von 8 bis 12 und von 15 bis 19 Uhr arbeite, bin ich haeufig ziemlich erledigt und habe kaum noch Motivation etwas zu machen. Die Motivation wurde mir auch etwas genommen, weil ich extremes Pech mit Verabredungen habe. Ich war in 9 Wochen genau 9 !!! mal zum Fussball spielen verabredet. Wie haeufig habe ich wirklich gespielt? Genau einmal und eigentlich kann man das nicht als Fussball spielen beschreiben. Wir haben auf einem, gelinde ausgedrueckt, Acker von ca. 80 Metern 3 gegen3 gespielt, da die anderen 12 Leute die zugesagt hatten nicht aufgetaucht sind. Das fand ich ganz ok hat auch Spass gemacht, waeren nicht Mitten auf dem Feld drei riesige Sandhuegel mit einer Hoehe von 5 Metern und einem Radius von 10 Metern gewesen. Ist schon echt laesstig gewesen. Ich habe ehrlich gesagt hier erst einen Freund gewonnen und das ist jetzt mein Gastbruder, mit dem ich mich zwar gut verstehe, aber normalerweise in Deutschland eher weniger machen wuerde. Der Grund dafuer ist einfach, dass er tendenziell eher wenig redet und ich ab und zu mit seinen Ansichten zur Tierhaltung und zu vor allem zu Gott nicht einverstanden bin. In meiner Arbeit ist es schwierig Freunde zu finden, da die juengste Mitarbeiterin 28 Jahre alt ist und die Differenz da doch schon ganz schoen gross ist. Ich wurde jetzt vor 3 Wochen gefragt, ob ich nicht mit ihm in einer Fussballmannschaft spielen moechte und mal gucken, ob das wirklich hin haut. Wenn dann wuerde es mich echt freuen, da ich dann automatisch was mit ihm machen wuerde. Meine Wochenenden sehen normalerweise momentan so aus, dass ich Freitags nach der Arbeit nach Hause fahre, etwas esse und dann in die Wg der Deutschen Maedels fahre und mit denen chille. Dann kommt es immer darauf an, ob wir in Feierlaune sind oder nicht, wenn nicht fahre ich bis 1 Uhr nach Hause, da ich leider als Ausgehzeit fuers Wochenende 1 Uhr morgens habe. Unter der Woche muss ich schon immer um 23 Uhr zu Hause sein, was ich nicht ganz so problematisch finde. Als Loesung fuer die Wochenend Zeit habe ich es einfach so abgemacht, dass ich dann bei den Maedels uebernachte. Denn Samstags mache ich mit meiner Familie eher weniger, da meine Gastmutter auch Samstags arbeitet und das gleiche fuer mein Gastbruder gilt. Meistens schlafe ich dann einfach aus, was auch ab und zu gut tut. Nachmittags bin ich meistens zum Fussball spielen verabredet, was dann eh nicht klappt. Richtung Abend fahre ich dann zum Haus der Freiwilligen und dann gehen wir feiern. Sonntags mache ich mich dann auf den Weg nach Hause und meine Familie geht in die Kirche, ohne mich. Mittags gehen wir eigentlich essen und nachmittags in Schwimmbad. Wenn ich mir das gerade so durchlese mache ich schon recht viel, jedoch ist es nicht so mega abwechslungsreich. Zum Essen gehen kann ich aber nur sagen, dass ich bezueglich des Essens hier mega verwoehnt wird. Meine Gastmutter hasst es zu kochen und generell den Haushalt zu machen, wes wegen wir eine Haushaelterin haben die jeden Tag erst Suppe kocht und dann einen Hauptgang. Sollten wir Abends Hunger kauft meine Gastmutter nochmal Essen, was mich jeden Tag verwundert. Wie gesagt gehen wir dann auch noch Sonntags essen und bisher war das essen immer mega gut. Trotz alle dem guten Essen verfolge ich weiter fleissig mein Ziel hier in Bolivien abzunehmen und ich wuerde schon sagen, dass ich auf einem guten Weg bin. Da geht aber definitiv mehr. Also wenn ich wieder komme werdet ihr mich nicht mehr wieder erkennen ;) Und zu gutem Schluss noch etwas, was auf jeder Sprache eigentlich immer nicht so laeuft wie man es will. Der Friseurbesuch. Ich war heute nach 10 Wochen beim Friseur und der Rasierer, der in Deutschland zur Grundausstattung gehoert ist hier heute nicht vorhanden geworden. Aber zum Glueck wachsen Haare ja nach. Liebe Gruesse Mauricio